SeuchenschleuderAlleBegegnungen

gedanken

Dahingerafft

Erstellt: 16.02.2014 Lesedauer 1 - 2 Min.

Ich denke, das kennt jeder. Wenn man was überhaupt nicht brauchen kann und definitiv keine Lust darauf hat, dann springt es einen an. Ich fühlte mich ja schon durch die Seuchenschleude gestraft. Aber das war nur der Auftakt zu einem Rundum-Paket, bei dem auch die Pforte unten auf Durchmarsch schaltete und das Rechenzentrum oben mit Druck auf die Gehäusesensoren reagierte.

Während dessen durchziehen sehr eigentümliche Gedanken das reduzierte Kontrollzentrum. Dass man es doch eigentlich ganz gut trifft, vor ein paar Jahrhunderten säße man jetzt mit blankem Hintern irgendwo in der Steppe bei Minusgraden. Wenn einen die herandonnernden Wisente nicht platt machen, erwischt einen in dieser wenig wehrhaften Position ein Raubtier oder das Mitglied eines anderen Clans, dem es nicht gefällt, dass ich ihm auf seinen Rasen scheiße.

Da erscheint Wehklagen auf komfortabler Keramik im wohltemperierten Hygieneraum geradezu unangemessen. Andererseits haben wahrscheinlich die Memmen das Genrennen gewonnen, denn nur die Wagemutigen haben vor der Höhle nachgesehen, was bzw. wer da gerade laut brüllt. Das was auch immer war anschließend satt und hat sich getrollt, zum Wohle der Feiglinge.

Die aus solchen Gedanken herleitbare Erleichterung, dass ich ja nichts für meine Vorfahren kann und dem Umstand, dass die Wahrscheinlichkeit einer Analogie, dass mich in den eigenen vier Wänden Büffel oder wilde Tiere von der Keramik holen, sehr gering ist, verbessert zwar den körperlichen Zustand nicht. Es ist aber eine Labsal für die genervte Seele. Ein sehr deutliches Signal für Shit happens - auch im übertragenen Sinne. Denn Soll und Ist bzw. Plan und Realität mit Rückblick auf die vergangene Woche klaffen erschreckend auseinander. Dem will ich mich jetzt allerdings nicht hingeben, denn das zöge mich emotional nur wieder runter.

Jedenfalls werde ich mich nach Möglichkeit bis auf Weiteres nicht mehr den Risiken der Seuchenschleuder aussetzen. Ich bleibe in der Höhle, die in der modernen Zeit Auto heißt und als Schneckenhäuschen überall hin mitkommt, wo ich hin muss.