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Neuland — nein, das andere…

Erstellt: 31.07.2014 Lesedauer 1 - 2 Min.

Gerade plätschert aus dem Radio, dass bei „Neuland“ — angeblich Hersteller von Bio-Fleisch — der Betrug offenbar noch größer ausfiel, als bisher angenommen. Das wurde wohl munter genommen, was man in die Finger bekam, das Label „tierlieb gemästet“ und „alles Bio“ draufgepappt und Kasse gemacht.

Ich habe mich schon mehr als einmal gefragt, wo denn bitte die ganzen Bio-Äcker und -Höfe sind, von denen das explosionsartige Interesse an solcher Ware bedient werden könnte. Da ich als kleiner Bengel noch über den Misthügel meiner Oma gekrabbelt bin, weiß ich allerdings, dass man mit „Bio“ die Tiere und Menschen keineswegs glücklicher macht. Am Ende werde sie so oder so gegessen.

Und am Ende des Tages muss sowohl der Bio- als auch der „Konventionell“-Bauer das Geld verdienen, damit er Futter, etc. bezahlen kann. Ein bisschen Verdienen wäre als Bonus für die ganze Ackerei ebenfalls nett.

Wenn dann noch von Bio-Gruppen angestrengte Untersuchungen zeigen, dass der Unterschied zwischen „Bio“ und „Konventionell“ eigentlich keiner ist — vom Preis abgesehen — dann verstehe ich die Aufregung nur bedingt. Klar. Verbraucher wurden angeschmiert, weil nicht drin war, was drauf stand. Das hat sich auf den Preis ausgewirkt. Gehört sich nicht. Dagegen was unternehmen ist völlig korrekt.

Andererseits zeigen sich jedoch ein paar interessante Aspekte:

Dass ausgerechnet „Deutscher Tierschutzbund“ und „Bund für Umwelt und Naturschutz“ Betreiber dieser Marke sind, ist natürlich doppelt peinlich. Wenn ich mit dem Finger auf andere zeige, sollte ich mir gewahr sein, dass die übrigen vier dabei auf mich selbst gerichtet sind.

Also erst mal den eigenen Stall (im wahrsten Sinne des Wortes) sauber halten, bevor über andere Ställe gelästert wird. Für uns als Verbraucher bedeutet es, dass wir Siegeln kein Vertrauen schenken dürfen. Wenn wir uns einer Sache sicher sein wollen, müssen wir uns interessieren und informieren.

Selbst interessieren und informieren.

Weil das (s.o.) allerdings häufig nur oberflächlich möglich ist, sollten wir vor allem zwei Dinge tun:

  1. Nicht alles glauben.
  2. Sich gelegentlich mal die Frage stellen, ob das sein kann.