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gedanken

Zu spät?

Erstellt: 21.08.2014 Lesedauer 2 - 3 Min.

Wer eine Reise tut, der hat was zu erzählen. Nach einigen Monaten Abstinenz habe ich mich mal wieder in einen Zug gesetzt. Auf das Buchen einer Platzreservierung habe ich verzichtet, denn das war bei den letzten Fahrten durchweg sinnlos investiertes Geld.

Entweder, aufgrund von Verspätung des Zubringers war der Zug mit dem reservierten Platz weg, oder beim Zug wurde der Wagen mit der Platzreservierung nicht angehängt. Beides blöd. Allerdings haben wir gerade Ferienzeit, also war der Zug leer genug, dass es eine gute Platzauswahl gab. Ohne Reservierung.

🔍 Verspätungsmeldung der Bahn

Die Fahrt selbst verlief erfreulich pünktlich. Umso verwunderlicher, wenn eigentlich alles nach Plan läuft, und dann so eine Meldung einläuft (Erstellzeit beachten, das Telefon piepte ca. 10 Minuten später). Vor allem, weil es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel zu verpassen gab. Ich räume ein, dass der Automat wohl kaum beurteilen kann, dass es sich bei der letzten Verbindung um einen Stadtbus handelt. Deren besonderes Timing hatte ich schon einmal thematisiert.

Im konkreten Fall war zwischen Bahnankunft und Busabfahrt jedoch ein solides Zeitfenster. Wenn das Mobiltelefon den Maileingang meldet und nach Uhrzeit alles im Plan scheint, ist so eine Meldung irritierend. Also klickte ich die Details an, was allerdings kaum weiterhilft.

🔍 Der Fahrplan

Die aktuelle Information in der Meldung führt zum Zeitlauf der gebuchten Verbindung. Ohne weitere Hinweise. Vor allem entsprechen die angezeigten Daten präzise dem, was auf meine Fahrkarte steht. Wenn das also die aktuellen Informationen sind, habe ich keine Verspätung, die Meldung als solche ist demnach Unfug.

Was sich mit der Realtität deckt, denn der Zug war wie angegeben am Zielbahnhof.Dass ich mich bereits während der Fahrt entschieden hatte, die restliche Distanz (knapp 2 km) einfach zu laufen, konnte der Automat ebenfalls nicht wissen. Jedenfalls war ich ziemlich genau zur angegebenen Zeit am Ziel. Wobei das nicht die Bushaltestelle, sondern richtig am Ziel war.

Letztendlich hätte ich in der Zeit, in der ich hingelaufen bin, auf den Bus gewartet, da empfand ich Laufen als angenehmer, wobei ich das bei Regen, Schneesturm oder 40° unter sengender Sonne womöglich anders entschieden hätte.

Alles Parameter, die sich einem Meldeautomaten entziehen. Dennoch bleibt die Frage, worüber ich eigentlich informiert wurde. Denn was wann zu spät sein könnte, bleibt die Information schuldig. Wäre es die erste Verbindung gewesen, hätte es keine Rolle mehr gespielt. Das war schon durch.

Die anstehende Verbindung (11:25 Uhr Ankunft) wurde bestens eingehalten, das konnte es also nicht sein. Es drängt sich etwas der Verdacht auf, dass hier vorauseilend vor etwas gewarnt wurde, das womöglich hätte eintreten können.

Weil mich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr aus der Ruhe bringen konnte — der Zug rollte, alles im grünen Bereich, denn noch einmal Aussteigen und ich bin da. Der Gedanke, der mich während des Schreibens beschleicht, dass eventuell schon Busse aus dem Depot losgefahren sein könnten, um uns auf freier Strecke einzusammeln, den hatte ich im Zug glücklicherweise nicht. Dann hätte mir das womöglich völlig unbegründet den Tag versaut.

Die Meldung bleibt für mich ein Mysterium, als Geste des guten Willens lässt sich das jedoch kaum deuten, denn Falschmeldungen verschicken kann je nach Reisesituation und den aus der Meldung abgeleiteten Reaktionen ärgerliche Folgen haben.