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gedanken,technik

Echtzeit-Verkehranzeige?

Erstellt: 22.04.2015 Lesedauer 2 - 3 Min.

Diverse Routenplaner werben mit „Echtzeit-Verkehrsanzeige“. So auch Google-Maps. Wer dann aber „echt in der Zeit und dort“ unterwegs ist, lernt schnell: da treffen Wunsch und Wirklichkeit mit voller Wucht aufeinander.

Im Radio wird seit ca. einer Stunde eine Vollsperrung der A2 gemeldet. „Insider-Tipps“ von Anrufern erläutern, wie man diese Sperre umfährt. Was den Wert des Tipps stark relativiert, weil da alle Verzweifelten drauf stürzen und sich das Chaos so lediglich noch in die Nebenstrecken ausdehnt.

Bemerkenswert ist allerdings, dass weder Google-Maps, noch andere Navigationssysteme, bei denen ich das interessehalber mal nachgesehen habe, irgend was von der Sperrung wissen. Da drängt sich die Frage auf, wie es sein kann, dass die „Echtzeit-Verkehrsanzeige“ fließenden Verkehr, allenfalls kleine Verzögerungen suggeriert. Während in den Radiostationen Anrufer die Mitbetroffenen mit mehr oder minder intelligenten Umfahrungshinweisen zutexten.

Ich traue diesen „Echtzeit-Hinweisen“ schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Wenn mich das Navi auf eine haarsträubende Route schickt und die bekanntermaßen „gute“ Strecke dafür verlässt, werde ich misstrauisch. Bin ich dann irgendwo im Nirgendwo unterwegs und das Navi lässt mich wissen, „hey, lass uns wieder umdrehen!“ weiß ich: künstliche Intelligenz hat noch einen weiten Weg vor sich.

Meine „Insider-Tipps“ sind eher schlicht, aber dafür allgemeingültig und routenunabhängig.

Mag zwar noch zähflüssig sein, aber es geht vermutlich schneller, als durch das Kaff, in dem sich ein LKW an einer Kreuzung hoffnungslos festgefahren hat.

Wenn du „Route blockieren“ kannst, reichlich Strecke angeben. Wer zu sparsam ist, wird wieder in den Stau geführt.

Eine gute Zeit für Meditation oder Anrufe von Leuten, die du schon länger mal anrufen wolltest, aber nie Zeit dafür hattest.

Vor allem kann sie nicht vorhersehen, was gleich passiert, sondern nur mit dem rechnen, was an Infos verfügbar ist. Sind die veraltet (also „Echtzeit vor ca. 30 Minuten“), ist die Empfehlung Makulatur.

Wer sich der „Echtzeit-Anzeige“ ohne nachdenken anvertraut, sollte sich nicht wundern, wenn er dann „echt Zeit“ hat. Die sich allerdings nur bedingt zielgerichtet oder erquicklich nutzen lässt. Ach ja: Hörbücher sind echt eine coole Erfindung ... .