Wohin mit dem Geld?
Entweder, Bloggen macht steinreich, oder es gibt Leute, bei denen das Geld im Keller wächst. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es Menschen gibt, die sich neue Geräte nur mit dem Ziel kaufen, sie zu zerstören.
Wenn sich eine Stiftung Warentest oder ein sonstiges Testinstitut mit der Qualität von einem Gerät auseinander setzt, kann ich nachvollziehen, dass da bei einem Mobiltelefon das Thema „draufsetzen und was ist dann“ dazu gehört.
Worin der tiefere Sinn eines um sich greifenden Phänomens, nämlich Mobiltelefone ruinieren, liegen könnte, hat sich mir noch nicht erschlossen. Bemerkenswert finde ich im zitierten Artikel, dass ein Blogger gleich zweimal ein 500 € Telefon ruiniert, „weil er´s kann“. Während andere sich zum Affen machen, weil sie entweder als Kind keinen Spinat bekommen haben, oder aus anderen Gründen Memmen sind.
Wobei das mit dem Durchbrechen wenigstens ein im Grundsatz lebensnaher Test ist. Die Versuche am Video-Beginn mit Flex und Flammenwerfer stellen Lebensumstände nach, die dem Träger in der Tasche andere Sorgen als ein kaputtes Telefon bescheren dürften.
In dem von Focus zitierten Test, bei dem ein „JerryRigtEverything“ (?) gleich zweimal ein Nexus 6P durchbricht, fällt mir beim ansehen des Videos ein paar Details auf.
- Während der Tester das Opfertelefon vermeintlich auspackt und den Karton drüber weghebt, blitzt kurz eine Kante im der Spiegelung auf. Wo kommt die auf einem Glasdisplay her?
- Die Lichtbrechung ist in der weiteren Bewegung bei gleichbleibendem Winkel erkennbar, bis das Telefon abgelegt ist.
- Warum wird der Karton durch das Bild gehoben? Er hat doch gar nicht gestört!
- Nachdem der Karton über das Telefon gehoben wurde, ist es deutlich erkennbar an — beim Ablegen war das Logo nur kurz erkennbar. Die Lichtverhältnisse haben sich demnach grundlegend geändert (s. Schattenwürfe).
Dann kommen Schnitte und am Ende ist das Nexus 6P im Wortsinn „durch“. Nochmal Edelschrott aus vormals 499$. Ich weiß nicht, womit der Gute sein Geld verdient, aber es muss einen starken Antrieb geben, zweimal hintereinander 500 Scheine zu entwerten. Den sieht man im Video nicht. „Weil ich es kann“ erscheint mir dafür aber etwas kurz gedacht.
Das „Weil ich es kann“ drängt sich auch beim „Sommermärchen“ des DFB langsam auf. Da hat „der Kaiser“ den aktuellen Spekulationen folgend womöglich das gemacht, was ein Kaiser halt kann: Vasallen kaufen. Dabei kam am Ende mehr Geld hinten raus, als vorn reingesteckt wurde. Weil niemand weiß, wie Blogger zu den Geräten kommen, die dann lustvoll gequält oder gar zerstört werden, könnte das dort natürlich genauso sein.
Man weiß es nicht. Ich will da auch nichts behaupten. Aber Fragen tu ich mich schon: Woher kommt das Geld, dass dann irgendwohin geht?