I am Calling From Microsoft
Heute hat mich schon wieder ein Mitarbeiter von Microsoft angerufen. Zumindest hat er das behauptet. Womöglich habe ich zu schnell misstraut.
Ist ja nicht so lange her, seit dem letzten Mal. Nachdem ich ihn in abgewandelter Form, aber im Ergebnis wie dort beschrieben „abgebügelt“ hatte, kamen mir nach dem Auflegen ein paar Zweifel:
Hatte ich da womöglich vorschnell gehandelt? Natürlich war der nicht von Microsoft. Jedenfalls kenne ich keinen Callcenter in Bonn, der mich mit einer Bonner Telefonnummer (0228 590109) auf englisch in Deutschland anrufen würde. Das kann Microsoft besser. Aber was ist mit dem Spaßfaktor?
Sollte mich nochmal jemand von der Sorte anrufen, werde ich zuhören. Ich werde mich entspannt zurück lehnen und mir erklären lassen, was ich alles tun muss, damit mein Computer wieder richtig funktioniert. Und den guten Mann mit geeigneten Rückmeldungen in den Wahnsinn treiben.
- Ich werde ständig nachfragen, was er denn meint, wenn ich irgendwo hinklicken soll.
- Ich werde ihm frei erfundene System-Meldungen „vorlesen“ und mich für meine schlechte Übersetzung davon entschuldigen. Denn die kommen ja bei mir auf Deutsch.
- Bei mir werden ständig falsche Fenster aufgehen.
- Plötzlich wird mein Bildschirm grün.
- Oh je, jetzt bootet er — da müssen wir wohl jetzt etwas Geduld haben.
Falls er dann noch nicht entnervt aufgibt, wird mir sicher noch einiges an grobem Unfug einfallen, mit dem ich den Blender kirre mache.
Natürlich sitze ich während dessen entspannt in meinem Sessel und schaue aus dem Fenster. Maus und Tastatur bleiben schön unangetastet, es sei denn, ich habe was Sinnvolles, dass ich parallel erledigen kann.
Falls er zu den Hartnäckigen gehört, werde ich wenn es langweilig oder für mich nervig wird ohne Umschweife sagen, dass ich ihn genug geuzt habe und jetzt was Wichtigeres erledigen muss. Dann erst werde ich auflegen. Vielleicht spricht sich das rum und meine Nummer kommt damit in die „Never ever call there“-Liste. Irgendwie muss das doch zu schaffen sein.