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Sinnlose Werbung

Erstellt: 11.05.2016 Lesedauer 2 - 3 Min.

Den Postkasten sichten gehört zu den modernen Büro-Ritualen am Morgen. Käffchen und durch. Wobei das „durch“ zunehmend von Kopfschütteln begleitetes Löschen ist.

Die Superdumpfies verraten sich bereits mit ihrem Betreff. Eine Auswahl von heute morgen:

Da werde ich doch gleich richtig wild. Allerdings nicht in dem Sinn, wie die Absender hoffen. Wer geht auf so einen Mist ab? Offenbar immer weniger, sonst würden diese Mails kaum in dieser Frequenz, mit zunehmender Sinnfreiheit und abnehmender Selektivität einschlagen.

Da ich diverse Webpräsenzen von Kunden betreue, lassen sich derartige Mails bereits an der Streubreite erkennen und aussortieren. So persönlich kann es wohl kaum von von der Dame — es sind immer Damen — gemeint sein, wenn sie „mein Bild“ irgendwo gefunden haben will, was dann angeblich zu obigen Reaktionen führt.

Was mich irritiert, denn an den genannten Orten gibt es — zumindest von mir — kein Bild. Bilder von mir im Netz können darüber hinaus nach meiner Meinung kaum derartige Reaktionen auslösen. Falls doch, gäbe es sicher Anfragen von Herstellern markttypischer Produkte. Außerdem würde mich meine Frau wahrscheinlich nicht mehr aus dem Haus lassen.

Amüsant finde ich Post, bei der mir Unterstützung beim Marketing angeboten wird. Die Mails beginnen bei mir fast immer mit Wenn Sie Probleme beim Lesen dieser Mail haben, klicken Sie hier für eine Web-basierte Version. Wobei dann nichts zum Klicken da ist, denn das ist klappt nur im HTML-Teil, den ich nicht sehe. Was für mich Rückschlüsse auf die Qualität der angebotenen Marketing-Unterstützung zulässt.

Oder Ihr E-Mail Programm unterstuetzt leider keine HTML E-Mails. Da wird ein vorhersehbares Problem adressiert. Statt es mit sehr überschaubarem Aufwand zu lösen, soll ich mir Arbeit machen. Warum sollte ich? Wer es nicht schafft, ohne Bilder und in wenigen, klaren Worten darzulegen was er anbietet, ist für mich schlicht uninteressant. Egal ob Marketing, Versicherung, oder was auch immer.

Es mag ja sein, dass ich mit dieser Herangehensweise einer Minderheit angehöre. Ich lasse mich nicht mit nachladenden Bildern beeindrucken, die gleichzeitig eine Rückmeldung über „er hat´s gelesen, ist eine funktionierende Adresse“ an den Absender geben.

Ich leiste mir den Luxus, deratige Mails zumindest anzulesen. Wobei es einen Zweck hat. Denn damit lässt sich der Spam-Filter schärfen. Wahlweise direkt auf dem Server (fliegt ungelesen in die Tonne) oder in TheBat!, falls es nicht so ganz eindeutig ist. Dank der sehr pfiffigen Filter in diesem Programm kann ich gleich mehrere Postfächer mit einer Regel säubern. Allein die sind das Geld für die Lizenz wert.

Was mich zur Erkenntnis führt, dass selbst vermeintlich Sinnloses einen Sinn hat. Denn es offenbart, was ich so nicht mache.