WriteMonkey
Es passiert nicht oft, dass mich ein neues Software-Programm derart fesselt, wie es WriteMonkey gelungen ist.
Eigentlich dachte ich, dass ich mit den Editoren durch wäre. Mit SynWrite nutze ich seit geraumer Zeit einen ziemlich pfiffigen Editor für alles, was irgendwie mit Klartext geschrieben werden muss. Das galt — bisher — auch für Markdown-Text. Der ist mittlerweile meine rudimentäre Erfassungsform für Texte aller Art.
Damit lässt sich schnell Text erfassen, der als Klartext dennoch gut strukturiert ist. Allerdings war es je nach Zielsystem mehr oder weniger Aufwand, diese Struktur bzw. Formatierung dorthin zu bekommen. Diese Lücke schließt WriteMonkey sehr elegant. Per Tastenbefehl ist mein Text formatiert in der Zwischenablage. Wahlweise HTML- oder RTF-Format. Damit geht es ohne Umwege in die Zielgebiete, also Webformulare, Schreibprogramme, … — was auch immer.
Dazu kommen noch ein paar sehr nützliche Funktionen, wie beispielsweise die Anzeige der Lesezeit, Wortzähler und andere Statistik. Damit fällt das Bleiben in gegebenen Grenzen leicht. Oder es läuft ein Timer, was ein „sich in den Text verlieren“ verhindern soll. Damit nichts ablenkt, lässt sich der Schirm mit dem Programm abdecken. Wie es alle Browser mittlerweile können. Was die aber nicht können: Mit einem Tastendruck mal schnell „drunter“ schauen, was da so los ist.
Einige Funktionen kenne ich so bisher noch gar nicht, finde sie aber gerade für meine Arbeitsweise sehr nützlich. So gibt es einen Schnellsprung-Anker, den ich mir fix setzen kann. Mit einem Tastendruck springe ich hin und sobald ich die Taste los lasse, wieder zurück. Dazu noch beliebig viele Marken, die ich vorwärts und rückwärts anspringen kann. Wenn es gezielt irgendwo hingehen soll, lasse ich mir einfach die Überschriften oder selbst definierbare Kriterien als Sprungmarken anzeigen.
Weil das Gekringele bei Schreibfehlern in den meisten Programmen ziemlich nervt, gibts das hier nicht. Eine Rechtschreibkontrolle schon. Oder einen sehr leicht erreichbaren Thesaurus. Das alles (und noch einiges mehr) hat mich dermaßen geflashed, dass ich sofort mein Scherflein beigetragen habe. Denn WriteMonkey kostet nichts. Mit einer Spende unterstütze ich den Autor und bekomme dafür noch ein paar Funktionen freigeschaltet.
Falls jetzt jemand neugierig geworden ist: WriteMonkey kann direkt vom Autor geladen werden. Die Seite ist sehr spartanisch, angelehnt an das „störungsfreie Schreiben“, das mit WriteMonkey unterstützt wird. Wenn das nicht abschreckt, gibt es eine realistische Chance auf eine angenehme Überraschung.
Die Texte für meinen Blog hier erfasse ich zukünftig mir WriteMonkey. Denn damit kann ich meine Aufmerksamkeit sehr gut auf den Text fokussieren und habe die Kernfunktionen für schnelles Text erfassen direkt an den Findern. Die kleinen Helferlein schärfen dabei zusätzlich die Sinne für die Textqualität. Ich hoffe, das schlägt sich unter anderem hier nieder.