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Bahnfahren ohne Karte

Erstellt: 19.05.2017 Lesedauer 1 - 2 Min.

Die Bahn will zukünftig keine Fahrkarten mehr ausgeben. Per Mobiltelefon-App soll das zug-interne WLAN das Ein- und Aussteigen erfassen und so die Strecke abgerechnet werden.

Ich fahre nicht so oft Bundesbahn. Was unter anderem an deren „Verlässlichkeit“ liegt. Der Gedanke, dass meine Reise von einem funktionierenden WLAN des Zuges abhängen soll den ich besteige, löst ein gewisses Unbehagen in mir aus. Mir stellen sich ein paar simple Fragen:

Bereits diese wenigen Fragen lassen annehmen, dass die Idee auf unabsehbar lange Zeit immer mit dem Zusatz „auf ausgewählten Strecken, in ausgewählten Zügen“ versehen sein wird. Vermutlich ist an den geeigneten ein Mobiltelefon-Signet neben der Tür. Wenn es fehlt, weiß man gleich: ist jetzt blöd, du hast keine Fahrkarte, nimm den nächsten Zug und versäume das Meeting oder zahle beim Schaffner ordentlich nach.

Wie der Schaffner das kontrolliert, ob meine App nicht schummelt, ist noch so eine Frage. Denn natürlich steige ich mit ausgeschaltetem Mobiltelefon ein und warte, bis ich die rote Mütze sehe. Dann stelle ich das Telefon an, zeige dem Schaffner, dass die blöde App mal wieder rumzickt und bin dann auf Nachfrage natürlich erst bei der letzten Möglichkeit vor seiner Kontrolle zugestiegen.

Mir wäre ja lieber, statt solcher adhoc eher labil wirkenden Ideen würde sich die Bahn auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dabei den Aspekt „Pünktlichkeit“ nicht nur anstreben, sondern einfach erfüllen. Dann würden bestimmt viele Bürger mehr Bahn fahren, Monats- oder gar Jahreskarten kaufen und das würde gewaltig Papier sparen. Speziell auf den Strecken mit den Zügen, in denen es kein WLAN gibt und absehbar geben wird… .