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gedanken

Regenschauer

Erstellt: 23.07.2017 Lesedauer 1 - 2 Min.

Gestern sagte die Wetterapp morgens was von „Regenschauer ab 19:00 Uhr“. Zumindest bis ca. 14:45 Uhr. Denn da war der Regen wie aus Wannen schon da. Und die App bemühte sich, die „Vorhersage“ den Tatsachen anzupassen.

Weil das Wetter zu allen Zeiten ein Thema hoher Relevanz und vor allem nie das richtige ist, hat der moderne Mensch natürlich eine „Wetter-App“. Mit diesen Propheten bzw. den Effekten habe ich mich schon mehrfach hier in verschiedenen Variationen beschäftigt. Im Grunde ist alles dazu gesagt. Dachte ich. Denn bisher kannte ich den Effekt, dass die Wetter-Vorhersage halt einfach falsch war. Neu – zumindest für mich – ist die Strategie der „überarbeiteten Vorhersage“.

Da wird zeitnah der Realität Rechnung getragen. Die Vorhersage von morgens, die sich als unhaltbar herausgestellt hat, wird einfach mit dem ersetzt, was den Tatsachen besser entspricht. Also nicht ganz genau stimmt – das wäre dann schon extrem auffällig. Denn so dement ist kein Wetter-App Nutzer, dass er die App dann benutzt, wenn er wissen will, was draußen oder über ihm los ist. Da schaut man planenderweise drauf, weil man – wie in meinem Fall – beispielsweise eine kleine Baumaßnahme im Garten erledigen will, für die es von Vorteil ist, wenn kein Wasser von oben kommt.

„Ab 19 Uhr“ zwar als Schauer angekündigt, sollte mein Vorhaben bis dahin erledigt und das Werkzeug weggeräumt sein. So stand ich mit allem mitten in einem schaurigen Gewitter. Denn nicht nur Wasser, sondern extrem kräftige Elektrizität entlud sich in meiner Nähe. Letzters bewog mich dazu, von Wegräum-Aktivitäten Abstand und im Haus Unterschlupf zu nehmen. Weil ich prüfen wollte, ob ich mich wirklich derart falsch erinnerte, schaute ich nochmal nach und war ziemlich überrascht, als es jetzt hieß, dass es ab 21 Uhr „teilweise sonnig“ (!!) werden sollte. Da fiel mir dann auch auf, dass meine App nur vorwärts kennt. Also ab jetzt auf dem Zeitstrahl nach rechts. Nach links, in die Vergangenheit, würde wahrscheinlich allzu sehr offenbaren, wie daneben die Ansagen – trotz mir jetzt offenkundigen Nachkorrekturen – sind.

Selbst die aktualisierten Ankündigungen sind nur von begrenzter Belastbarkeit. Denn wenn ein Schauer lt. Definition „maximal 45 Minuten“ lang ist, fragt man sich spontan, wie man einen Starkregen nennt, der nach rund 90 Minuten gefühlter CM-Rohr-Bespritzung in einen leichten Regen übergeht, um dann nochmal ordentlich nachzulegen. Zugegeben. Warum sollten sich nicht mehrere Schauer nahtlos aneinander reihen können. Da wäre für meinen Geschmack jedoch statt verniedlichender „vereinzelter Schauer“ die Ansage von „kräftigem Dauerregen“ ehrlicher (und richtiger). Das mit der Uhrzeit ist ein anderes Thema… .