Trumpel
Bisher war es der Elefant im Geschirr. Absehbar wird demnächst von der Dumpftolle in der Politik gesprochen.
Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal einen Kurzzeitjob als Fahrer im Tross des amerikanischen Präsidenten. Der hieß damals George Bush (senior), der sich mit „für mich gelten andere Gesetze“ Kohl traf. Da traf ich mit einigen Spezialisten aus Geheimdienst, Technikern, etc. — kurz: der etwas informierteren Intelligenz der USA, zusammen. Das waren diejenigen, die aufgrund ihrer Tätigkeit sehr genau wussten, was da ist, hinter dem Horizont am Ende des Maisfelds.
Wobei das Ausdehnen des optischen Horizonts keineswegs automatisch den geistigen erweitert. Zumindest ist das eine der Erkenntnisse, die ich in diesem Zusammenhang gelernt habe. Da gab es vergleichbare Denk- und Verhaltensmuster wie bei Leuten, die jedes Jahr Urlaub in Malle machen. Man kommt zwar raus, bleibt aber irgendwie auch daheim. Vor allem bekommt man nicht mit, was „da draußen“ wirklich los ist.
Wer jetzt denkt, dass ein international agierender Unternehmer dafür eine gewisse Weitsicht und Toleranz benötigt, muss gerade lernen: geht prima ohne. Dass es solche Pfosten gibt, ist keine neue Erkenntnis. Dass es solche Dumpfbacken immer wieder an die Spitze von vermeintlich modernen, aufgeklärten Nationen schaffen, das Erschütternde. Mag sein, dass da als Warnschüsse der Wählenden gegen das politische Establishment gedachte Mahnungen per Wahlzettel in die Hose gehen.
Allerdings lassen Zwischentöne große Wählergruppen erkennen, die ernsthaft glauben, dass markige Worte die Probleme einer Nation heilen könnten. Wer den Bogen weit genug spannt, erkennt womöglich den Zusammenhang zwischen Steuersenkungen und Regelabbau für Unternehmen und ungewöhnlichen Wetterlagen. Dafür bedarf es jedoch schon wieder eines gewissen Horizonts. Womit ein „Huhn-Ei-Problem“ entsteht.
Jetzt könnte man meinen, was interessiert´s den Baum, welche Sau sich dran kratzt. Spätestens, wenn die eine Motorsäge zwischen den geifernden Zähnen hat, wird der Baum doch etwas nervös. Dass die Sau nach Einsatz ihres vermeintlichen Vorteils nur noch einen Stumpf hat, an dem sie sich nicht mehr kratzen kann, ist ein weiteres „Tellerrand-Problem“. Unglücklicherweise ist denen im Teller das typischerweise nicht bewusst. Was umso besorgniserregender für alle außerhalb ist.