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gedanken, politik, gesellschaft

Ausgerechnet Lindner

Erstellt: 24.03.2018 Lesedauer 2 - 3 Min.

Ich bin definitiv kein Fan von „FDP-Lindner“, doch in einem Punkt hat er einfach Recht.

Die „Flüchtlingsdiskussion“ reduziert sich meistens darauf, dass für die kulturelle Kluft zwischen den Herkommenden und der unseres Landes der Islam verantwortlich gemacht wird. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer betrachtet es differenzierter, womit er das eigentliche Problem schon erheblich besser adressiert. Ausgerechnet Herr Lindner wird hier mit einer im Grunde offensichtlichen, für die Diskussion jedoch fast bemerkenswerten Feststellung zitiert:

Aber das Integrations-Leitbild, das wir haben müssen, das muss basieren auf den republikanischen Werten des Grundgesetzes, auf unserer Rechtsordnung, und für die kann es keinen Rabatt geben für niemanden.

Wenn ein Herr Seehofer vom „christlichem Abendland“ schwadroniert und dem Islam die Teilhabe an Deutschland abspricht, ist das eine sinnfreie, allerdings gefährliche Polarisierung. Dass ausgerechnet Herr Lindner es derart auf den Punkt bringt, wird Herr Seehofer zwar kaum als „Klatsche“ wahrnehmen – für den Innenminister, der wesentlich für das Grundgesetz stehen sollte, ist es allerdings eine heftige. Denn wir haben alles, was wir brauchen. Diese „Religionsdiskussion“ steht einem Innenminister – mit Blick ins Grundgesetz – in keiner Weise zu. Artikel 1ff. gibt die Richtung zweifelsfrei vor. Daher hat Herr Seehofer Religion gefälligst aus seiner Aufgabe heraus zu halten. Mit der ist er für alle verantwortlich, egal welcher und wie der Gott oder die Götter von einem Staatsbürger oder Staatsgast angebetet werden.

Maßgeblich ist , dass „Glauben“ Privatsache ist und das Grundgesetz über allem steht. Wer damit ein Problem hat, sollte sich was anderes suchen. Mir ist ein tiefgläubiger Moslem, der mich als Mensch und unser Grundgesetz respektiert, jedenfalls tausendmal lieber, als eine religionslose Dumpfbacke, die ernsthaft meint, zur islamischen Religionsausübung gehöre Vergewaltigung und Unverschämtheit. Was das betrifft, liegen christliche und islamische Werte ziemlich nah beieinander. Da es sogar in durchchristianisierten ländlichen bayrischen Gegenden zu Mord, Todschlag und Vergewaltigung kommt, ist der Glaube offenkundig egal. Artikel 1 des Grundgesetzes wurde verletzt – das reicht für unsere irdischen Gerichte.

Wird darauf „kein Rabattt“ gewährt, „läuft es“. Wenn die „normale Ansprache nicht beeindruckt“ – dann muss halt eine „deutliche Ansprache“ erfolgen1. Letztendlich muss uns klar sein, dass Flüchtlinge aus vergleichsweise verrohten Situationen kommen. Da hat auch ein bestimmtes „Bitte“ womöglich eher belustigende Wirkung, wenn ich mich – speziell in der Gruppe – für den Größten halte. Für die Flucht war das eventuell eine überlebenswichtige Strategie. Daher muss unsere Gesellschaft und die Politik schnell und unmissverständlich klar machen, dass hier andere Regeln gelten, wenn man unter uns überleben will. Wer das kapiert, ist mir willkommen – egal wen oder was er huldigt.

1Das will ich keineswegs auf Flüchtlinge reduziert sehen. Es gibt reichlich „Ureinwohner“, für die eine „klare Ansage“ ebenso geboten ist.