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Shisa-Bars für Nichtraucher

Erstellt: 11.12.2018 Lesedauer 2 - 3 Min.

In Berlin und anderswo beschäftigt sich die Lokal-Politik mit der Frage, ob Shisha-Bars einen Raum für Nichtraucher haben sollten. Als ob wir keine echten Aufgaben hätten, die gelöst werden müssen.

🔍 Shisha-Rauchen ist ungesund
Es gäbe eine Kohlenmonoxid-Gefahr in Shisha-Bars. So titelt die BILD-Zeitung. Das dürfte Rauchen generell mit sich bringen, verschärft in Räumen, in denen Konsumenten zusammen gepfercht werden. Da Rauchen bekanntermaßen „per se“ tötet, dürfte es kaum relvant sein, was von den vielen Giften letztendlich den Betroffenen dahin rafft. Lt. Spiegel vor allem die Armen und Dummen, während Kettenraucher wie Helmut Schmidt fast 100 Jahre alt werden. Demnach wären die Schadstoffe im Qualm Unterstützer der Evolution, die der Darwin'schen Lehre folgend das Schlechtere ausmerzt.

Während es sich in der Politik schon ausgemerzt hat, wobei munter spekuliert wird, ob und wie ein „remerzing“ möglich wäre, geht es bei den Shisha-Bars ums Überleben. Denn müssten sie beispielsweise einen zweiten Raum für Nichtraucher einrichten, der ohne Raucheinflüsse erreicht werden kann, dürfte das den meisten ebenso den Garaus machen, wie die Forderung nach aufwändigen Entlüftungen.

Weil Gesundheitsvorsorge aus politischer Sicht positiver klingt, könnte das Ganze ein plumper Versuch der Ablenkung von den wahren Gründen1 sein. Was womöglich der falsche Hebel ist, denn wer in eine Shisha-Bar geht, weiß genau, dass es der Gesundheit abträglich ist, wenn er eine durchzieht. Vieles was Spaß macht, birgt Risiken. Autofahrten beispielsweise. Da entstehen ebenfalls Gase, weshalb ganze Straßenzüge gesperrt werden. Allerdings regt sich Unmut, hier gibt es eine Lobby, die Umweltschutz so lange gut findet, so lange wir unsere Lebensweise beibehalten können.

Womit wir im Kern angekommen sind. Der Umstand, dass ein Fahrzeug in einer bestimmten Straße Fahrverbot erhält, macht es keineswegs sauberer. Im Gegenteil. Es muss einen weiteren Weg fahren, erzeugt also noch mehr Dreck. Halt wo anders. Die Shisha-Bars sprechen Raucher an. Ein Nichtraucherraum wird die Attraktivität für diese Gruppe kaum steigern, allerdings wird es die Raucher weiter verärgern, weil sie zwar horrende Steuern bezahlen dürfen, aber dafür sozial geächtet im Regen und der Kälte stehen müssen.

Wenn der öffentliche Raum stetig kleiner wird, geht es in die Hinterzimmer oder privaten Clubs, zur Not wird ein Raucherclub gegründet. Werden dort keine Getränke oder Speisen verkauft, ist es keine Gaststätte. Wer von gegenüber was aus dem Döner mitbringt, darf dazu gern eine rauchen.

Auf eine einfache Lösung, Kohlenmonoxid-Melder zur Auflage zu machen, kommt in der Politik offenbar niemand. Wer partout den Gesundheitsaspekt betonen will, soll von mir aus noch große Warnschilder am Eingang durchsetzen, die mit Schockbildern vor den Gefahren des Rauchens warnen. Wäre allerdings keine Schlagzeile wert, sondern schlicht eine Lösung die Zeit für andere Aufgaben schaffen würde.

Wer Shisha rauchen will, wird das weiterhin tun. Unabhängig vom Nichtraucher-Raum oder einer Turbo-Lüftung. Ebenso wie Dieselfahrer ihre von Politik und Industrie bis vor kurzem noch gehypten und jetzt allein gelassenen Feinstaubschleudern weiter fahren (müssen). Sinnfreie Symbolpolitik, wie sie ein Nichtraucherraum in einer Shisha-Bar wäre, löst keine Probleme, sondern nur Kopfschütteln aus. Zumindest bei mir.

Ich bin toleranter Nichtraucher und habe ehrlicherweise keine Ahnung, worin die Faszination „Shisha-Rauchen“ liegt. Ist mir auch egal.
Mich nervt allerdings die abnehmende Toleranz, die von vielen Politikern zwar beklagt, aber dann mit derartigen Aktionen voran getrieben wird.

Das Bild stammt von Pixabay.

1Artikel der „Morgenpost“ (»Tatort Shisha Bar – Die Cafes ziehn Kriminelle an«) ist nicht mehr verfügbar.