Der gekaufte Erfolg
Die Verkaufszahlen für Hybrid-Autos gehen durch die Decke. Doch das ist kein Erfolg für die Umwelt. Eher das Gegenteil.
Der „Erfolg“ von Hybrid-Autos liegt an zwei wesentlichen Faktoren:- Sie fahren mit „tankbarer“ Energie, vorzugsweise Diesel. Der ist weiterhin der günstigste Treibstoff für Fahrzeuge, jedoch keineswegs der umweltfreundlichste. Doch weil den LKWs und Traktoren tanken, muss Diesel preiswert sein.
- Es gibt Kaufanreize und Steuernachlässe für „Elektro-Autos“. So ein „bisschen Elektro“ ist in Hybriden drin, das reicht für ordentliche Einsparungen.
Gekauft werden diese Autos primär von Vielfahrern, für die Hybrid-Autos objektiv grober Unfug sind. Sie fahren meistens weite Strecken in kurzer Zeit, also das, wofür es bisher keine verlässlichen Elektro-Autos gibt. Von Berlin nach Frankfurt/Main und wieder zurück ist zwar gemäß bunter Prospekte theoretisch realisierbar. Doch da sind kein Stau, keine Steigung, keine Temperatureinflüsse berücksichtigt. Wer irgendwo in der Pampa zwangsweise mehrere Ladepausen einlegen muss, in denen hoffentlich eine freie und passende Schnell-Ladesäule vorhanden ist, muss seine Fahrt von normalerweise rund 5 Stunden zur „Tagereise“ ausdehnen, inkl. Hotelbuchung.
Es sei denn, es ist ein Hybrid-Auto. Das fährt nämlich „stromlos“ kann ratz-fatz an jeder marktüblichen Treibstoff-Versorgungsstation entlang der Autobahnen, in Städten und auf dem Land in wenigen Minuten für mehrere hundert Kilometer Energie-Nachschub laden und die von gängigen Routenplanern ausgeworfenen Reisezeiten tatsächlich realisieren.
Dafür nehmen Nutzende in Kauf, dass der sinnlose „Strom-Ballast“ – also Batterien, Ladekabel, weniger Tankvolumen, zwei Motoren – die Reisekosten treibt. Dafür gibt es Kilometergeld, Steuervorteile und das Image, was für die Umwelt zu tun. Letzteres ist zwar durchaus korrekt, doch anders, als es den Anschein hat: Weitermachen wie gewohnt aber mit Öko-Anstrich für Unternehmen und Leute mit Geld. Hybrid-Autos sind trotz „Prämie“ teuer.
In den meisten Hybriden liegen die Ladekabel von Leasing-Autos bei der Rückgabe meistens noch originalverpackt im Kofferraum. Was Rückschlüsse zulässt, wie viele Kilometer das Fahrzeug mit Strom bewegt wurde. Wer auf einer längeren Strecke die Wahl hat zwischen mehrmals passende Ladesäule suchen, passendes Ladekabel suchen, den Kabelkram irgendwie miteinander verdröseln, warten bis es für 100 km reicht, das ganze wieder rückwärts oder einmal Tankdeckel auf, Rüssel rein, Fenster rundherum sauber machen, Tankrüssel raus, hat wenig Lust auf Strom. Das ist Fummelei und kostet Zeit. Doch die ist in einer immer schneller drehenden Wirtschaft zu wertvoll für „warten auf die nächsten 100 km“.
Mit Hybrid-Fahrzeugen hat die Autoindustrie der Politik ein Schnippchen geschlagen. Die Umwelt wird weiter verpestet, doch man könnte anders. Fakt ist: Zwei Motoren ist einer zu viel.
Das Bild stammt von Pixabay.