Heimatkunde
Frau Baerbock war im Wald. Für eine Grüne ein Heimspiel. Könnte man|frau meinen. Doch es ist alles etwas komplizierter.
Da steht die Gute nun im Wald und spricht vom „Oderbruch“ – blöd halt, wenn sie eigentlich im Naturpark Barnim die Mikrofone beschallt Der ist ein bisschen woanders. War mir als Neu-Brandenburger bisher unklar aber irgendwie auch egal. Doch im Gegensatz zu Frau Baerbock halte ich keine Reden als Wahlkämpfer an Orten, deren Adresse mir unbekannt ist.
Es entsteht ein Eindruck von „Verwirrtheit“, der sich nahtlos in die „Ausfälle, der letzten Wochen einreiht. Alles keine Duftnoten der Art, die nach Kanzleramt riechen.
- Dass sie noch fix ein Buch zusammengeklaubt hat und vergaß, eine Übersicht der von ihr (oder wem auch immer) gelesenen Büchern anzuhängen: geschenkt.
- Sie hat „Neger“ gesagt, statt „N-Wort“ – womit jeder leidlich Gebildete weiß, dass es „Neger“ heißen soll. Also lediglich ein Surroggat ist, das von Verwendern als weniger rassistisch für eine objektiv gleich bleibende Schmähung genutzt wird. Naja. Wenn's für das eigene Wohlbefinden hilft…
- Sie hat sich von der Heinrich-Böll-Stiftung finanzieren lassen und statt an ihrer Doktorarbeit wohl deutlich mehr für die Grünen gearbeitet. Womöglich war das weise, denn wer keinen Doktor-Titel hat, kann den kaum nachträglich wieder aberkannt bekommen. Doch Geld für nix ist für Stipendien keine Option. Normalerweise …
- Sie steht im Wald zum Redenschwingen und glänzt mit der Abwesenheit von Grundschulwissen ihres Heimat-Bundeslandes.
Da wird es doch langsam peinlich, weil es auch noch das Bundesland ist, in dem sie als Kandidatin für ihre Partei antritt. Zu ihrem Wahlkreis sind es rund 50 km bis zu dem Ort, an dem sie sich in der Örtlichkeit irrt. Sie wähnt sich rund 50 km noch weiter östlich.
Jetzt ließe sich einwenden, dass sie „Zugereiste“ ist, als gebürtige Nidersächsin kann sie dafür – bestimmt! – zielsicher mit dem Finger auf die Lüneburger Heide zeigen. Mag sein. Doch es ändert wenig daran, dass sie – wiederholt – keinen Plan zu haben scheint, worüber sie redet. Wo sie doch als so detailversessen gilt.
Ob das jetzt peinlicher ist, als in einem Katastrophengebiet im Hintergrund zu lachen, während mein Präsident eine mitfühlende Rede hält, lässt sich durchaus ordnen: Sie war die Handelnde, der Lachende wähnente sich im Hintergrund unbeobachtet. Dagegen ist der Fauxpas des dritten im Bunde, er habe Beamte für seinen Wahlkampf eingespannt, fast schon beängstigend aurfrichtig: Wenn er Leute zur soliden Berechnung seiner Pläne einspannt, die davon Ahnung haben, ist das ein Zeichen für solide Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.
Was mich dabei sehr nachdenklich macht: Allem Anschein nach müssen wir uns bei der nächsten Bundestagswahl mit unserem Kreuz daran orientieren, wer am wenigsten Mist baut, liegt die Latte zum Drüberspringen verdammt niedrig. Diese Kunde von der Heimat ist besorgniserregend.
Quellen:
- Annalena Baerbock sieht Brandenburg vor lauter Bäumen nicht
- Böll-Stiftung verweigert Auskünfte
- Fußweg Potsdam → Barnim → Oderbruch
- Baerbock benutzt das N-Wort: Grüne wollen Interview kürzen
- Armin Laschet lacht: Seine Respektlosigkeit verhöhnt Betroffene
- Scholz-Fehltritt im Wahlkampf? „Sollte es stimmen, wäre das der Hammer“