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Amazon liefert aus

Erstellt: 24.11.2022 Lesedauer 2 - 3 Min.

Versucht Amazon subtil, die Kunden für die Auslieferung an Versandstationen zu begeistern? Einige Vorfälle der letzten Tage legen das nah. Doch was mich betrifft, führt es zum Gegenteil.

🔍 Warum nicht gleich „in die Tonne“ damit (hatten wir allerdings auch schon…)?
Gerade hat meine Frau beim Blick aus dem Fenster – rein zufällig! – zwei Pakete auf unserer „Wertstoff“-Tonne entdeckt. Da uns keine Nachricht über eine „erfolgreiche Zustellung“ vorlag, weckten sie Neugier. Außerdem begann es zu regnen, was für den Inhalt ein potenzielles Problem darstellte.

Es handelte sich um Pakete für den Besitzer der „Papier“-Tonne hinter dem Zaun, unseren Nachbarn. Womöglich lagen sie bereits seit gestern Abend dort. Doch unser Tonnen-Ensemble ist unbeleuchtet, unser Nachbar auf Dienstreise. Ungünstige Rahmenbedingungen für diesen Ablageort.

Der Bote hätte die Pakete zumindest unter unser Dach am Eingang legen können. Wenn er schon das – wenn auch falsche – Grundstück betritt und beim Verlassen das üblicherweise von innen verriegelte Gartentor offen stehen lässt.

Letzte Woche hat er das doch schon hinbekommen. Da wurden die Pakete bei eben diesem Nachbarn hinter dem Haus unter dem Eingangsdach abgelegt, uneinsehbar von außen. Ok, ein Detail war anders: Dieses Pakete waren für uns.

Wir haben sie überall gesucht, denn wir hatten „erfolgreich ausgeliefert“ im E-Mail-Postfach. Auf der Suche nach dem Verbleib entdeckten wir ein „Ablegefoto“ und darauf ein Detail, dass uns auf die Idee brachte, mal bei Nachbarn nachzuschauen. Dort war das Gartentor wieder sorgfältig verriegelt. Ein offen Stehendes hätte ein Hinweis sein können.

Genau das sind für mich Gründe, an der Lieferung nach Hause festzuhalten. Wenn bereits die eindimensional-lineare Auslieferung problematisch ist, was wird wohl erst an einer zweidimensionalen Fächerwand los sein? Da sind die Eingriffsmöglichkeiten für Abholende sehr begrenzt. Hingehen und überraschen lassen, was wirklich drin ist?

Eventuell sollten die Amazon-Lieferfahrer:innen dahingehend aufgeklärt werden, dass »Sie haben ihr Ziel erreicht!« des Navis eine Näherung darstellt. Der Abgleich mit der aufgedruckten Hausnummer und den Nummern an den Häusern präzisiert diese Näherung maßgeblich.

Rein egoistisch betrachtet sichert das auch den Arbeitsplatz. Bei konsequenten Fehlauslieferungen wird das absehbar Konsequenzen auf den Ausliefernden haben.

Auch mit Blick auf die CO2-Bilanz ist „ausliefern lassen“ eine vernünftige Lösung. Wenn für jedes Päckchen der Empfänger ins Auto springt und vor der Packstation dieselnd darauf wartet, dass das Bedienpaneel zum Öffnen der Überraschungstürchen frei wird, ist das definitiv ökologisch ungünstiger.

Die Pakete des Nachbarn haben wir natürlich gerettet und ihn informiert. So gesehen ist das zumindest förderlich für mehr Interaktion unter Nachbarn.