Die Intelligenz der Deutschen
Laut einer Studie hängt Impfbereitschaft mit dem Intelligenzquotienten zusammen. dazu noch PISA. Gründe, sich Sorgen zu machen.
Herr Lauterbach ist traurig. Aktuell wären erst rund 3 Mio. Deutsche gegen eine COVID-Erkrankung geimpft. Er rühmt sich zwar regelmäßig, fortwährend Studien in sich aufzusaugen. Die über den Zusammenhang von Impfbereitschaft und Intelligenz muss ihm entgangen sein.Indirekt stützt die aktuelle PISA-Studie diese Behauptung. Die Impfbereitschaft scheint sich proportional zu den Fähigkeiten deutscher Jugendlichen zu entwickeln. Wenn sich von 84 Mio. Menschen nur 3 Mio. impfen lassen und das ein Indiz für verfügbare Intelligenz sein soll, war's das wohl mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wobei ich insgeheim schon hoffe, dass Lesende dieses Artikels intelligent genug sind, den Fehler in dieser Behauptung zu entdecken. Zumindest müssen sie noch lesen können, was die Hoffnung schürt.
Allerdings bekomme ich schon ein wenig Angst, wenn mir ein Handwerker erzählt, dass ein Lehrlingsanwärter, mit einem Abschlusszeugnis, das ihm mittlere Reife bescheinigte, an der Frage »3 x 4 = ?« zerschellt. Statt »12« als Antwort, druckste er herum und stellte nach einer Weile die Frage, wozu er das wissen müsse. Als Dachdecker (sein „Traumberuf“) aus einer Fläche die Menge erforderlicher Dachziegel ausrechnen können, die auf das Dach geschleppt werden müssen, lag hinter seinem Horizont.
Er war laut Handwerksmeister erkennbar irritiert, dass er im Handwerk zumindest die Grundrechenarten täglich benötigt. Vorzugsweise im Kopf, denn eine Hand am Eimer, die andere am Gerüst – wer zählen kann, weiß: Da ist dann keine mehr fürs Handy frei, in das per Sprachbefehl eine schlichte Rechenaufgabe an eine künstliche Intelligenz übergeben werden kann.
Wenn sich dann manche über den „Leistungsdruck“ beschweren, dem Jugendliche ausgesetzt seien, mehr Zeit für „sich selbst“ doch eine nachvollziehbare Forderung sei, die Heranwachsenden ja keine Schuld an den schlechten Rahmenbedingungen des Lernens hätten, — mit Verlaub, das ist Bockmist.
Wären das alles erforderliche Rahmenbedingungen, hätte es kein Boomer schaffen können, seine Familie satt zu bekommen. Wenn wir uns alle nur noch um uns selbst kümmern, bleibt der Kühlschrank leer, der Ofen kalt. Eine Anleitung lesen, verstehen und zusammenfassen oder einstellige (!) Zahlen multiplizieren können ist kein „Leistungsdruck“. Das sind Grundfertigkeiten, die das eigene Überleben in unserer Gesellschaft sichern müssen. Ein Minimal-Interesse an diese Fähigkeiten sollten Eltern ihren Kindern auf den Weg geben. Oder akzeptieren, dass der Sproß kein zweiter Einstein ist.
Allen, denen das „zu viel“ ist, müssen sich gefallen lassen, dass sich die augenscheinlich schrumpfende Gruppe derer, die einen Sinn darin sehen, über den eigenen Zaun zu schauen und die dafür erforderlichen Fähigkeiten erwerben fragen: Warum soll ich teilen?
Was uns zur (Schein-)Debatte um das Bürgergeld führt. Die wiederum zur Intelligenz führt, denn welcher intelligente Mensch will vom Bürgergerld abhängig sein?
Doch beim Durchlesen diverser Kommentare in „Social Media“-Kanälen wird eine starke Tendenz erkennbar, Probleme isoliert zu betrachten. Der Einwand von Zusammenhängen führt zu Beschimpfungen. Was wohl ebenfalls etwas mit Intelligenz zu tun hat, wenn einem nur noch das einfällt.
Richtig übel wird es, wenn kaum welche übrig bleiben, denen das Sorgen macht.
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