Radikalisierung der Umgangsfor…AlleIntellektuelle Herausforderung…

In den Ideen des Merz

Erstellt: 12.06.2024 Lesedauer ~2:00 Min.

Her Merz distanziert sich und errichtet (bröckelnde) „Brandmauern“. Statt der Suche nach Gründen und Auswegen errichtet er und die etablierte Politik eine realitätsferne Trutzburg, die alles außerhalb der eigenen Mauern als böse verurteilt.

Eine alte Frau mit einem langen, grauhaarigen Zopf schaut sehnsüchtig aus einem Schloßfenster in die Ferne 🔍
Wer wie Rapunzel im Turm sitzt und auf den Prinz wartet, wird einsam alt und runzelig.

Wie ein kleines Kind hält sich Herr Merz damit die Augen zu vor dem, was ihm Angst macht. Er wird absehbar in ein großes Dilemma geraten. Mehrheiten werden beim Wähler selten bis nie durch Blockadehaltung erobert. Dafür ist Attacke erforderlich: Wer den Morast austrocknen will, muss den Zufluss trocken legen.

Die Quelle für den stark wachsenden Sumpf der Klein-, Kleinst-, Splitter- und Extrem-Parteien ist in diesem Fall der Albtraum des Berufspolitikers Merz: diese unberechenbaren, uneinsichtigen, ignoranten Wähler/innen, die sich strikt weigern, ihn wie seine Entourage als Sonnengott der deutschen Politik zu feiern. Statt ihm auf dem Wahlzettel zu huldigen, geben sie ihre Stimme(n) anderen. Stark zunehmend denen, die er aus- und abgrenzt.

Er ist damit keineswegs allein. Die gesamte, gut abgehangene Berufspolitiker-Kaste der „etablierten Parteien“ trötet in das selbe Horn. Trotz zunehmender Marginalisierung bezeichnen sie sich treuherzig noch als „Volksparteien“. Das einzige, was ihnen zu den Umwälzungen einfällt ist das Mantra „es müsse eine Mahnung sein“ — Worthülsen ohne erkennbare Auswirkung auf das eigene Handeln.

Was der Kern des Problems beschreibt: Wer wie Rapunzel im Turm sitzt und auf den Prinz wartet, wird einsam alt und runzelig. Im Bild bleibend bespringt der Prinz (→ Wählende) lieber die frivole Blonde, die ihm an jeder Kreuzung aufreizend zublinzelt. „Mit der Blonden im Gebüsch, statt mit der Blöden im Turm“ mag unromantischer sein, ist aber erheblich unkomplizierter.

Die frivole Blondine umgibt sich geschickt mit der – unbewiesenen – Aura, jede(r) erführe schnelle Befriedigung, wenn sie es in die Hand nimmt.

Empathie für alle, deren Zustimmung ich benötige, ist die Grundvoraussetzung. Statt Schelte für alles außerhalb des historischen Politikbetriebs, sollten die ehemals großen Parteien sich die Frage stellen, weshalb es mittlerweile so leicht ist, ihnen den Rang abzulaufen. Genauer: Was „die anderen“ zunehmend attraktiver macht und uns — wie von mir schon am Jahresanfang prognostiziert — zur „Weimaer Republik 2.0“ führt. Komunen werden zunehmend „unregierbar“ oder sind es bereits. Es ist absehbar, wann das für die gesamte Republik gilt, wenn die „Etablierten“ zwar hehre Worte schwingen, doch keine konstruktiven Taten folgen.

Das Bild wurde mit der künstlichen Intelligenz des „Image-Creators“ von Microsoft erzeugt.