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Was ist Normal?

Erstellt: 29.07.2020 Lesedauer 1 - 2 Min.

Alle Corona-Aktivitäten haben eine Gemeinsamkeit: Die Rückkehr zur Normalität. Was immer das sein soll.

🔍 Gemeinsam kommen wir weiter
Wir haben keine wirksamen Mittel zur Verhinderung oder Heilung von Covid-19-Infektionen. Abstands- und Hygiene-Regeln sind lediglich zweckmäßige Verhaltensmuster, die Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sowie die Verbreitung von Viren haben. Dennoch propagieren Verantwortliche eine »Rückkehr zur Normalität«. Keiner von ihnen erklärt, um welche Form von »Normalität« es sich dabei handelt.

In absehbar lange anhaltenden, womöglich nie mehr endenden Zeiten hoch-infektiöser Viren, mit weiterhin mehr unbekannten als bekannten Faktoren, ist »Normalität« eine Andere als „vorher“. Dieser Tatsache verweigern sich Viele. Insbesondere Jene, die glauben, wir wäre auf die „vorherige Normalität“ angewiesen. Weil der Wille, die Phantasie, die Bereitschaft zu neuen Wegen fehlt.

Wir verhalten uns wie ein hüftabwärts gelähmtes Unfall-Opfer. Natürlich besteht der Wunsch nach Bewegung weiterhin. Es funktioniert nun allerdings anders: Statt auf Beinen mit dem Rollstuhl. Jeder in dieser Situation verdrängt das Anfangs. Das ist nachvollziehbar. Der Wert einer vermeintlichen Selbstverständlichkeit wird erst sichtbar, wenn sie verloren ist. Es schmerzt. Doch wer nach vorn schaut arrangiert sich. Damit das Leben wieder Lebenswert wird.

Bei Corona ist es genauso. Vieles „geht nicht“. Den „Unfallschock“ sollten wir langsam überwunden haben. Wir müssen uns auf den Wegen machen für ein Zusammenleben, bei dem ausnahmsweise alle gleichzeitig gleich behindert sind.

Nun erlebt eine Mehrheit das, was bisher nur Behinderte als Minderheit erfahren: Ignoranz.

Doch genau das ist „normal“.

Wollen wir wirklich zurück zu dieser Normalität oder können wir eine bessere schaffen?

Jetzt hätten wir eine gute Gelegenheit dafür. Eine allgegenwärtige Rücksichtnahme, das gemeinsame Überwinden von Hindernissen, wäre eine bessere Normalität als jene, die wir dafür aufgeben.

Das Bild stammt von Pixabay.