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Wie diskriminierend ist Gendern?

Erstellt: 06.01.2024 Lesedauer ~1:40 Min.

Wir Deutschen wissen, was richtig ist. Mit diesem Selbstbewusstsein erklärt unser Außenminister Baerbock den Amtskollegen, wie die Welt sein muss. Wie die das sehen, spielt dabei bestenfalls eine untergeordnete Rolle.

Womöglich wird im „Genderstreit“ um etwas gerungen, das keinen Streit wert ist.

Zwei Männchen rangeln mit Männlich/Weiblich-Symbolen 🔍
Statt „auseinanderbringen“, könnte „zusammenbringen“ der klügere Weg sein.

Die Welt schreibt, Frau Baerbock möchte einen „feministischen Reflex“ ausbilden, indem Projektmittel „gendersensibel“ und „gendertransformativ“ ausgegeben werden. Was auch immer sich Interessierte darunter vorstellen mögen.

Sie will die Gleichstellung in die Welt tragen. Ohne sich selbst die Frage zu stellen, ob andere dabei womöglich andere Wege als „den Deutschen“ gehen und – völlig unvorstellbar! – dabei eventuell durch eine andere Herangehensweise dem Anspruch „Gleichheit“ viel näher kommen könnten.

Für Baerbock & Co. definieren sich Frauenrechte über „Sichtbar machen, dass es Frauen gibt“. Einen Blick auf das Zeitschriftenangebot für Fernfahrer an Autobahnraststätten macht Frauen sichtbarer, als es für meinen Geschmack nötig wäre. Was dort verpönt ist, wird andernorts von Frauen erstritten.

Das Kernproblem von Gleichberechtigung: Es ist eine Frage der Sichtweise, welche Rechte für wen und warum erstritten werden müssen. Trotz identischem Ziel können sich die dafür als probat angesehenen Mittel diametral unterscheiden.

Meine thematische Auseinandersetzung mit dem Gendern beschränkte sich bisher auf das, was in der deutschen Sprache zum Thema an Varianten und Ansätzen verfolgt wird oder bereits vorhanden ist. Bisher war da nur ein flüchtiger Blick über den Zaun. Doch dank eines Hinweises wurde mein Horizont um einige sehr interessante Sichtweisen vergrößert:

Der Hinweis erfolgte per E-Mail mit dem Betreff „Zum Gendern“ und lediglich einem Link auf den Artikel »Deutschland ist besessen von Genitalien: Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer«, der von einer Frau geschrieben wurde, die sich wohlüberlegt als „Schriftsteller“ bezeichnet. Genauer: Gern bezeichnen würde und die Hürden beschreibt, die das mit sich bringt.

Für ein diskriminierungsfreies Leben habe ich ein paar falsche Entscheidungen getroffen, Frau und jüdisch sein hätte ich zum Beispiel einfach lassen sollen.

Dr. Nele Pollatschek

Ein lesenswerter Artikel. Danke für den Link.

Das Bild stammt von Pixabay.